Sonntag, 26. Dezember 2010

ein bisschen fest und dann packen

eigentlich ist das telefonat beendet, aber wie die maschinen dieser welt nunmal funktionieren, machen sie manchmal andere dinge, als man denkt. so sitze ich hier also auf meinem bett und lausche meiner familie. sie wissen nicht, dass ich sie noch höre, ich verstehe auch nur einzelne worte, aber diese stimmen zu hören, das ist mein weihnachtsgeschenk…

worüber sie wohl reden… wie die bratäpfel wohl schmecken werden… welches gesicht der eine oder andere wohl beim auspacken des einen oder anderen geschenkes macht… wie wohl das licht der kerzen ist… wie sich wohl die papierberge anhäufen werden…



jetzt habe ich mamas schöne kerze in sand von meinem strand gesteckt und angezündet, genieße die balsen-weihnachtskekse aus dem paket zweier sehr guter freunde bei weihnachtsmusik von sufjan stevens, die mir mein lieber onkel letztes oder vorletztes jahr empfohlen hat… es ist wirklich weihnachtsstimmung… früher habe ich aufsätze über poetische ambivalenzen geschrieben, heute versteh ich es. ich bin traurig. ich bin glücklich.

ob das jetzt glaubhaft ist oder nicht… ich versteh es selbst nicht… aber ich weine im augenblick nur mit dem rechten auge… als hätte sich die ästhetische metapher zu ihrer literarischen schwester hinzugesellen wollen.



nun ist weihnachten vorbei. es war schön, sehr schön. zwei wichtige parallelen gibt es trotz aller andersartigkeit zu weihnachten daheim: ganz viel essen und noch mehr familie… aber es hat mich nicht richtig erfüllt. …aber wie auch, was verlange ich bei der erinnerung, die ich an weihnachten im schnee hagens halte. es war ein anderes weihnachten eben. es hätte hier auch nicht besser sein können, in dieser familie zu landen, war gigantisches glück.



den abend habe ich mit packen verbracht. morgen früh bringt francisco mich zu einer großen tankstelle an der panamericana. ich werde mir wen suchen, der mich nach süden mitnimmt. mein ziel ist arequipa, eintausend einhundert kilometer, ungefähr zwei tage habe ich dafür zeit. zeit, die richtigen gesichter auszusuchen und in die richtigen autos einzusteigen. ich bin sehr scharf auf diese reise. schlicht, echt und ganz saftig soll es werden. also, auf in die berge, vierzehn tage, arequipa, la paz  und puno, als abschluss ganz besonders hoffentlich die besteigung des misti, des über die weiße stadt perus wachenden vulkans. legendäre fünftausend achthundert zweiundzwanzig meter über dem meer!


meine gedanken tragen mich nach hause.
warten wir ab, wohin mich meine beine tragen…

3 Kommentare:

  1. Da bleibt fast nur noch zu wünschen: Gute Reise.

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  2. Die Räder vom Auto die rollen dahin, rollen dahin, rollen dahin. Hoffentlich tun sie das auch gerade und du stehst nicht dumm irgendwo in der Wüste rum.

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  3. 2 Wochen...ja das sollten zwei Wochen gewesen sein. Zurueck? Hast du die richtigen Gesichter gefunden, die richtigen Autos? Haben sie dich dort dort hingebracht, wo du noch nie und immer schon hinwolltest? Ich hoffe doch. Lass es dir gut gehen! Anita

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